Eine Solarfassade ist eine Art von Fassade, die speziell dafür entwickelt wurde, um Sonnenenergie zu sammeln und in elektrischen Strom umzuwandeln. Sie besteht normalerweise aus einer Reihe von Solarzellen, die in die Fassade eines Gebäudes integriert sind und von außen nicht sichtbar sind. Alternativ können auch Solarmodule an der Außenwand angebracht werden. Solarfassaden werden auch als Building Integrated Photovoltaics (BIPV) – zu Deutsch: Bauwerk integrierte Photovoltaik. Gemeinhin wird der Ertrag etwa 20 bis 30 Prozent niedriger als bei einer optimal ausgerichteten Dachanlage beziffert. Trotzdem ist das sehr viel besser als nichts – und eine gute Alternative, wenn das Dach beispielsweise nicht tragfähig genug für eine aufgeständerte Anlage oder die Dachfläche schlecht zu nutzen ist.
Solarfassade mit PV-Modulen
Im Gegensatz zu kristallinen Solarmodulen für das Dach kommen bei Solarfassaden häufig Dünnschicht-PV-Module zum Einsatz. Gerade bei Warmfassaden bieten sich diese an, da deren Oberflächenbeschichtung eingefärbt werden kann. Damit passen sich die Dünnschichtmodule nahezu jeder Fassade an. Des Weiteren haben Sie den Vorteil, dass sie leichter sind als kristalline PV-Module. Jedoch lassen sich auch diese für eine Solarfassade verwenden, sofern Sie auf eine gute Hinterlüftung achten. Dies ist notwendig, da der Wirkungsgrad kristalliner Module sinkt, wenn Wärme nicht ausreichend abgeführt wird.
Als PV-Module für eine Solarfassade kommen neben Dünnschichtmodulen auch Glas-Glas-Solarmodule, farbige SIS-Solarzellen, flexible Solarfolien und bedruckbare Photovoltaik-Module infrage. Farbige SIS-Solarzellen – (Semiconductor-Insulator-Semiconductor) bieten sich für farbige Fassaden an. Dabei handelt es sich um eine Kombination von Silizium- und Dünnschichtphotovoltaik, die eine transparente Frontschicht haben, die Sie in unterschiedlichen Farben und Formen gestalten 0können. Bedruckbare PV-Module verfügen über farbige Modulgläser. Zusätzlich kann im Siebdruckverfahren ein Foto auf der gesamten Fläche der PV-Module aufgebracht werden.
Unterschiedliche Hersteller bieten zusätzlich zu den benannten Technologien flexible Solarmodule an. Diese Form der organischen Photovoltaik (OPV) basiert auf einer Tandemzellentechnologie, bei der zwei organische Solarzellen übereinandergestapelt arbeiten. Da sie sehr dünn, leicht und biegsam sind, eignen sie sich besonders für die Integration in Fassaden oder Fahrzeuge sowie für mobile Anwendungen.
Neben der angewandten Technologie hat insbesondere auch die Wahl der Farbe direkten Einfluss auf die Leistung der Module. Für die Dünnschichtmodule liegt die Nominalleistung je nach Farbcode zwischen 125 und 145 Wp/m2, für kristalline Fassaden je nach Modulkonfiguration und Farbauswahl zwischen 140 und 200 Wp/m2.
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