Die Umstellung auf klimaneutrale Wärmeversorgung ist ein wichtiger Schritt, um bis 2045 die Heizungen in Deutschland nachhaltig zu gestalten. Das neue Wärmeplanungsgesetz verpflichtet alle Kommunen dazu, bis spätestens 2028 einen Plan vorzulegen, der zeigt, wie sie die Wärmeversorgung klimaneutral gestalten wollen. Große Städte ab 100.000 Einwohnern müssen diesen Plan bereits bis zum 30. Juni 2026 fertigstellen.
Für Dich als Hausbesitzer bedeutet das konkret: Ab dem Tag, an dem der Wärmeplan Deiner Kommune vorliegt, darfst Du keine neue Heizung einbauen, die zu weniger als 65 Prozent auf erneuerbare Energien setzt. Der Einbau fossiler Heizungen wie Gas- oder Ölheizungen ist damit im Normalfall verboten. Ausnahmen gelten bei Heizungsschäden (Havarie), wenn die neue Anlage aber zumindest die Möglichkeit hat, mit mindestens 65 % erneuerbarer Energie zu laufen – etwa durch Biomethan oder Wasserstoff.
Deine Kommune wird im Wärmeplan entweder auf eine zentrale oder eine dezentrale Wärmeversorgung setzen:
– Zentrale Wärmeversorgung erfolgt über Wärmenetze (Fernwärme) aus erneuerbaren Quellen wie industrielle Abwärme, Biomasse, Geothermie, Wasserstoff und Solarthermie. Das erfordert den Ausbau großer Wärmepipelines.
– Dezentrale Lösungen sind unter anderem Wärmepumpen, Biomasseheizungen, solarthermische Anlagen und Hybridheizungen. Besonders ländliche Gebiete werden auf solche Modelle setzen müssen.
Die Kommunen prüfen ihre Wärmepläne alle fünf Jahre und passen diese bei Bedarf an. Zudem haben sie zehn Jahre Zeit, die Wärmenetze fertigzustellen. Wenn Deine Gemeinde ein Wärmenetz errichtet, hast Du ebenfalls zehn Jahre Zeit, Dich daran anzuschließen, auch wenn Du Deine alte Heizung bis dahin weiterbetreiben darfst. Manche Kommunen können sogar einen gesetzlichen Anschlusszwang in Satzungen verankern.
Für die Erstellung der Wärmepläne und den Ausbau der Netze erhalten Kommunen finanzielle Förderung vom Bund. Auch als Hauseigentümer kannst Du für den Anschluss an Fernwärme oder die Anschaffung einer klimafreundlichen Heizung Fördermittel beantragen. Allerdings ist damit zu rechnen, dass Zuschüsse in Zukunft sinken – eine frühzeitige Informationsbeschaffung lohnt sich also.
Der Anschluss an ein Wärmenetz kostet je nach Situation zwischen 8.000 und 15.000 Euro. Darin enthalten sind der Ausbau der Übergabestation und die Entsorgung der alten Heizung.
Zusammengefasst heißt das für Dich:
– Bis 2026/2028 planen die Kommunen den Umstieg auf erneuerbare Wärmequellen.
– Ab Vorlage des Wärmeplans müssen neue Heizungen zu mindestens 65 % erneuerbar sein.
– Es gibt klare Fristen für Anschlusszeiten an neue Wärmenetze.
– Förderung wird angeboten, doch die Kosten sowie rechtliche Vorgaben erfordern frühzeitiges Handeln.
Bereite Dich also auf die Veränderungen vor und informiere Dich rechtzeitig in Deiner Gemeinde, welche Heizlösungen in Deinem Gebiet empfohlen und gefördert werden.