Im Südwesten Deutschlands liefert der Energiespiegel 2022 der KEA Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg (KEA-BW) umfassende Einblicke in den Energieverbrauch kommunaler Gebäude. Die bisher bundesweit einzigartige Auswertung wertet die Verbrauchsdaten von 538 Kommunen aus, die insgesamt rund 14.500 Liegenschaften umfassen.
Gesetzlich sind Kommunen seit 2020 verpflichtet, ihre Energieverbräuche zu melden. Dabei zeigt der Bericht, dass knapp 18 Prozent der Gebäude bei der Wärmenutzung bereits den Zielwert von 50 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr erreichen. Beim Stromverbrauch erfüllen etwa 20 Prozent der Objekte die Vorgabe von zehn Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr. Damit entstehen verlässliche Maßstäbe für die Planung weiterer Energieeffizienzmaßnahmen.
Die Detailauswertung beinhaltet unter anderem Verwaltungsgebäude, Schulen, Kindertagesstätten, Sport- und Veranstaltungsstätten sowie Feuerwehrgerätehäuser. Ein signifikanter Anteil der Gebäude besitzt noch großes Einsparpotenzial, insbesondere da das Gros des Energieverbrauchs auf Wärme entfällt.
Für Kommunalverwaltungen, Energiefachkräfte und politische Entscheidungsträger bilden die erhobenen Daten eine wesentliche Grundlage, um gezielt Sanierungen und Effizienzprogramme umzusetzen. Ein systematisches Energiemanagement kann hierbei ohne große Investitionen bis zu 30 Prozent des Energieverbrauchs einsparen.
Darüber hinaus profitieren auch externe Akteure wie Energieagenturen, Planungsbüros und Investoren von den verwertbaren Daten, die für eine nachhaltige und wirtschaftliche Energieplanung dienen. Die KEA-BW stärkt mit ihrem Bericht und dem begleitenden Online-Tool „Kom.EMS“ den kommunalen Klimaschutz sowie die Wärmewende in Baden-Württemberg.
Wenn Du Dich für die Nutzung und Interpretation energiemonitoringbasierter Verbrauchsdaten interessierst, liefert der Energiespiegel Baden-Württemberg 2022 eine solide Faktenbasis für den Einstieg in nachhaltige Energieeffizienz im kommunalen Gebäudebestand.