ESG in der Immobilienwirtschaft – Standards, Scoring & nachhaltige Umsetzung

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In der Immobilienwirtschaft sind nachhaltige Aspekte wie Energieeffizienz und Umweltfreundlichkeit längst zentral. Ein Begriff, der dabei zunehmend an Bedeutung gewinnt, ist ESG – ein Kürzel für Environmental (Umwelt), Social (Soziales) und Governance (Unternehmensführung). ESG beeinflusst heute Investoren, Asset Manager und weitere Akteure intensiv, doch die Umsetzung und Definition bleiben oftmals unklar.

Das „E“ in ESG steht für Umweltfaktoren wie Klima, Ressourcen und Artenvielfalt. „S“ bezieht sich auf soziale Aspekte wie Mitarbeitersicherheit, Nutzungskomfort und Gesundheit. „G“ umfasst Unternehmensführung, unter anderem Risiko- und Reputationsmanagement sowie Compliance. Trotz dieser allgemeinen Beschreibungen gab es lange keine einheitlichen Standards zur Bewertung von Immobilien hinsichtlich ESG.

Erst mit der Einführung verbindlicher Regelungen durch die EU, wie dem Sustainable Finance Action Plan inklusive Taxonomie- und Offenlegungsverordnung, wurden erstmals klare Kriterien geschaffen. Diese regeln, welche Immobilienfonds und -projekte als nachhaltig und ESG-konform gelten dürfen. Für viele Immobilienunternehmen bedeutet das eine neue Herausforderung: Wie bewertet und steuert man den ESG-Status der eigenen Objekte effektiv?

Vor diesem Hintergrund entstand die ECORE-Initiative, eine branchenweite Zusammenarbeit mit dem Ziel, einen gemeinsamen ESG-Standard für die Immobilienwirtschaft zu etablieren. Entwickelt wird ein ECORE-Scoring, das alle relevanten gesetzlichen Vorgaben, internationalen Klimaziele und bestehende Zertifikate wie DGNB, BREEAM oder LEED integriert. Das Scoring bewertet den ESG-Zustand von Immobilien auf einer Punkteskala von 0 bis 100 und berücksichtigt die Bereiche Governance, Verbrauch & Emissionen sowie Asset-spezifische Kriterien. Besonders Bestandsimmobilien profitieren durch die Fokussierung auf CO2-Neutralität, aber auch Projektentwicklungen können bewertet werden.

Ein besonderer Vorteil des ECORE-Modells ist die kontinuierliche Anpassung an sich ändernde gesetzliche Anforderungen. So stellst Du sicher, dass Deine Immobilienprojekte stets auf dem neuesten Stand der ESG-Kriterien bleiben. Durch das Wissen um den eigenen ESG-Score lassen sich Maßnahmen zur Erreichung von ökologischen und ökonomischen Zielen gezielt planen und umsetzen.

Ergänzend zur ECORE-Initiative wurden ESG-Solution Partner ins Boot geholt: Beratungs- und Dienstleistungsunternehmen, die als Experten und Umsetzer die Erreichung von Nachhaltigkeitszielen in der Immobilienwirtschaft vorantreiben. Regelmäßige Meetups fördern den Dialog zwischen Investoren und Experten, um Optimierungspotenziale zu identifizieren und gemeinsam Strategien für die Klimaziel-Erfüllung bis 2050 zu erarbeiten.

Fazit: ESG ist kein bloßer Trend, sondern eine neue Norm in der Immobilienwirtschaft. Mit standardisierten Scorings wie ECORE und der Zusammenarbeit von Experts sowie Investoren kannst Du sicherstellen, dass Deine Immobilien ökologisch, sozial und unternehmensführungsseitig nachhaltig aufgestellt sind – und damit zukunftsfähig bleiben.

Quelle:
BNP Paribas Real Estate Holding GmbH
Link:
https://www.realestate.bnpparibas.de/blog/esg/esg-immobilienwirtschaft
Bild von Thomas Wolter-Roessler

Thomas Wolter-Roessler

Dipl.-Ing. (DH) Mechatronik 20+ yrs. factory planning, organizational development, change management and strategy consulting. Founding- and Leadership experience.