Laufende Kosten bei Immobilien in der Schweiz: Versicherung, Unterhalt & Co. richtig kalkulieren

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Wenn Du den Traum von einer eigenen Immobilie verwirklichst, solltest Du nicht nur den Kaufpreis, sondern auch die laufenden Kosten im Blick haben. Diese können schnell zu fünfstelligen Beträgen pro Jahr führen und fallen teilweise deutlich höher aus, als viele Eigentümer:innen erwarten.

Ein entscheidender Bestandteil der Kosten ist die Gebäudeversicherung. In vielen Schweizer Kantonen ist diese Pflicht, andernorts sehr empfehlenswert. Sie schützt Dich vor finanziellen Folgen von Feuer-, Wasser- und sonstigen Elementarschäden. Die jährlichen Kosten liegen meist zwischen 500 und 1000 Franken, können je nach Lage und Ausstattung der Immobilie variieren. Klimawandel und zunehmende Extremwetterereignisse führen zu steigenden Schadenssummen, daher ist diese Absicherung unerlässlich.

Weiterhin solltest Du zusätzlich über optionale Versicherungen wie Leitungswasserschäden oder Glasbruch nachdenken, insbesondere bei Neubauten mit großen Fensterfronten. Wenn Du Deine Immobilie vermietest, ist eine Gebäudehaftpflicht zu empfehlen, während bei Eigennutzung die private Haftpflicht oft genügt.

Neben Versicherungen kommen die alltäglichen Betriebskosten hinzu: Wasser- und Abwassergebühren, Strom und Heizung. Diese variieren stark je nach Kanton und Gemeinde. Wasser wird meist mit 1 bis 2,50 Franken pro Kubikmeter berechnet, Strompreise sind regional sehr unterschiedlich. Besitzt Du eine Photovoltaik-Anlage zur Eigenstromerzeugung, kannst Du Stromkosten sparen, musst aber die Anschaffung und Amortisation mit einkalkulieren.

Ein weiterer wichtiger Aspekt sind Rücklagen für Reparaturen und Instandhaltung. Immobilien sind regelmäßig mit Kosten konfrontiert, etwa bei einem undichten Dach oder veralteter Heizung. Um hier finanziell gut vorbereitet zu sein, empfehlen Experten, jährlich 0,5 bis 1 Prozent des Immobilienwerts als Sparbetrag zu reservieren. Das bedeutet beispielsweise bei einem Haus im Wert von 1,5 Millionen Franken Rücklagen zwischen 7.500 und 15.000 Franken pro Jahr.

Eine Besonderheit in der Schweiz ist der sogenannte Eigenmietwert, der den theoretischen Mietwert des selbst bewohnten Objekts als Einkommen versteuert. Obwohl eine Abschaffung diskutiert wird, solltest Du diesen Wert aktuell noch als laufenden Kostenfaktor berücksichtigen.

Je nach Nutzung fallen noch weitere Kosten an, etwa Hypothekarzinsen oder bei vermieteten Immobilien die Kosten für Hausverwaltungen, die sich um Mieter:innen, Unterhalt und Gartenpflege kümmern.

Zusammengefasst bedeutet das für Dich: Plane beim Immobilienkauf nicht nur den Kaufpreis ein, sondern kalkuliere die laufenden Kosten für Versicherung, Verbrauch, Instandhaltung und weitere Gebühren sorgfältig mit. Nur so kannst Du Deinen Traum vom eigenen Zuhause angenehm und ohne böse finanzielle Überraschungen leben.

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Jan Witkovsky

Architect, M.Eng. in international Project Management 20+ yrs. general planning, project management and business development. Founding- and Leadership experience.