Die Energiewende im Gebäudesektor gerät ins Stocken. Trotz ambitionierter Klimaziele trägt der Gebäudebetrieb mit rund 35 % zum Endenergieverbrauch und 30 % der CO2-Emissionen in Deutschland bei. Die Sanierungsquote von nur etwa einem Prozent pro Jahr reicht nicht aus, um die Zielmarken bis 2045 zu erreichen. Hier bietet das serielle Sanieren eine innovative Lösung, die Geschwindigkeit mit hoher Qualität und Klimaschutz vereint.
Serielles Sanieren basiert auf der industriellen Vorfertigung von Fassaden, Fenstern und Haustechnik in Fabriken. Diese Module werden präzise vorbereitet und lassen sich vor Ort in wenigen Tagen montieren. Dies verkürzt die Sanierungszeit deutlich im Vergleich zu herkömmlichen Verfahren, bei denen mehrere Monate oder sogar über ein Jahr benötigt werden. Durch Automatisierung und Robotik werden zudem Arbeitskräfte eingespart, was dem Fachkräftemangel in der Baubranche entgegenwirkt.
Das Konzept hat seine Wurzeln im niederländischen Energiesprong-Programm und wurde dort bereits erfolgreich auf tausenden Gebäuden angewendet. Auch in Deutschland gewinnt das Verfahren zunehmend an Bedeutung: Über 100 Projekte sind bereits realisiert, und mehr als 170.000 Wohneinheiten sind in Planung. Besonders geeignet ist die serielle Sanierung für Gebäude mit einheitlicher Fassadengeometrie und größerem Sanierungsbedarf – ab etwa 1.500 Quadratmetern Wohnfläche lohnt sich der Ansatz wirtschaftlich.
Die Vorteile für Dich als Eigentümer oder Vermieter liegen auf der Hand:
– Deutlich reduziert sich die Bauzeit mit geringeren Störungen für Mieter, die oft während der Sanierung in ihren Wohnungen bleiben können.
– Schnelle Fertigstellung bedeutet weniger Mietausfälle und eine zügigere Refinanzierung.
– Höhere Ausführungsqualität durch Werkfertigung minimiert Planungsabweichungen und Nachbesserungen.
– Langfristig sinken Betriebskosten durch verbesserte Energieeffizienz und nachhaltige Technik wie Photovoltaik und Wärmepumpen.
– Die Bestandsgebäude werden so zu modernen „Kraftwerken“, die den Effizienzhaus-55-Standard oder besser erfüllen können.
Zudem soll die seriell gefertigte Gebäudehülle eine deutlich längere Lebensdauer besitzen als klassische Systeme, was den Werterhalt sicherstellt. Bei kleinen Gebäuden oder einzelnen Maßnahmen kann jedoch die konventionelle Sanierung noch günstiger sein.
Ein wichtiger Erfolgsfaktor ist die ganzheitliche Sanierung aller Komponenten gleichzeitig – von Fassade über Fenster bis zur Haustechnik. Nur dann kann die serielle Fertigung ihr volles Potenzial entfalten. Mit moderner KI-gestützter Software kannst Du vorab prüfen, welche Gebäude in Deinem Portfolio sich optimal für diese Methode eignen.
Immer mehr Investoren, Wohnungsunternehmen und öffentliche Institutionen entdecken die Vorteile des seriellen Sanierens, dessen dynamisches Wachstum durch Förderprogramme zusätzlich unterstützt wird. Damit ist das serielle Sanieren ein vielversprechender „Turbo“ für die Modernisierung des Gebäudebestands und ein Schlüssel zur Erreichung der Klimaziele in der Immobilienwirtschaft.