So profitieren Haushalte von der Senkung der Netzentgelte und Strompreissenkung 2026

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Ab 2026 kannst Du als Stromkunde in Deutschland mit spürbaren Entlastungen bei den Energiekosten rechnen. Die Bundesregierung plant, die Übertragungsnetzentgelte drastisch zu senken, um die Strompreise langfristig zu stabilisieren und insgesamt zu reduzieren. Konkret werden die fünf großen Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz, Amprion, TenneT und TransnetBW die Netzentgelte um mehr als 50 Prozent reduzieren.

Durch den Zuschuss aus dem Klima- und Transformationsfonds sinkt das Übertragungsnetzentgelt von derzeit 6,65 Cent pro Kilowattstunde (kWh) auf 2,86 Cent pro kWh. Dies bedeutet für Haushalte eine durchschnittliche Strompreissenkung von rund 1,52 Cent pro kWh. Bei durchschnittlichen Strompreisen von aktuell etwa 34,63 Cent pro kWh entspricht das einer Reduktion von etwa vier Prozent.

Beispielsweise kann ein Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 4.000 kWh mit einer Ersparnis von etwa 61 Euro rechnen. Wer etwa 2.800 kWh verbraucht, spart knapp 43 Euro, während Haushalte mit 1.500 kWh Verbrauch etwa 23 Euro weniger zahlen müssen.

Die Netzentgeltsenkung ist Teil eines umfassenden Maßnahmenpakets, zu dem auch das Abschaffen der Gasspeicherumlage zählt. Ziel ist es, insbesondere Privathaushalte entlasten, die in Deutschland aktuell zu den Stromzahlern mit den fünfthöchsten Preisen weltweit zählen. Trotz leichter Rückgänge liegt der Strompreis hierzulande immer noch deutlich höher als vor dem Ukraine-Krieg.

Neben dieser Entlastung bleibt der Strommarkt komplex: Während die Kosten für Energie und Vertrieb für Haushalte sinken, erhöhen sich Steuern, Umlagen und Abgaben leicht. Für Unternehmen gelten ohnehin niedrigere Energiepreise, weshalb Diskussionen um unterschiedliche Preise und mögliche weitere Entlastungen weiterhin bestehen.

Du solltest also ab 2026 von der gesenkten Netzentgeltbelastung profitieren und so Deine Stromrechnung etwas reduzieren können. Diese Maßnahme zeigt, wie politische Interventionen effektiv Energiekosten für Haushalte senken können.

200 Klimaschutzmanager aus Baden-Württemberg treffen sich zum Austausch und zur Vernetzung in Pforzheim

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Am 9. Oktober 2025 trafen sich rund 200 Klimaschutzmanagerinnen und -manager aus ganz Baden-Württemberg in Pforzheim, um aktuelle Themen und Herausforderungen des kommunalen Klimaschutzes zu besprechen. Die Veranstaltung, organisiert von der KEA-BW, bot neben zukunftsweisenden Vorträgen umfassende Möglichkeiten zum persönlichen Austausch.

Die Mehrheit der Teilnehmenden bringt mehr als fünf Jahre Erfahrung im Klimaschutz mit und wurden als „Felsen in der Brandung“ bezeichnet – ein wichtiger Rückhalt für nachhaltige Projekte. Dr. Svea Wiehe vom Umweltministerium betonte die Bedeutung der Vernetzungsarbeit gerade in Zeiten begrenzter finanzieller Mittel und gab einen Ausblick auf kommende Förderprogramme.

Ein im Rahmen des Treffens vorgestelltes neues Fachpapier beleuchtet kritisch die Rolle von Wasserstoff zur Wärmeversorgung. Dr. Volker Kienzlen, Geschäftsführer der KEA-BW, erläuterte, weshalb Wasserstoff nur eine untergeordnete Rolle spielen wird und warnte davor, Erwartungen an einen vollständigen Ersatz von Erdgas durch Wasserstoff zu hoch zu schrauben.

Professor Henning Austmann von der Hochschule Hannover stellte die Dringlichkeit dar, Überflusskonsum zu reduzieren, umweltbewusst zu handeln und so den drohenden ökologischen Kollaps abzuwenden. Er ermutigte dazu, als aktive Multiplikatoren Veränderungen anzustoßen und zu verbreiten.

Praktische Strategien für Klimaneutralität auf kommunaler Ebene präsentierte Philipp Wachter vom ifeu Heidelberg. Er zeigte vielfältige Einflussbereiche auf, die Kommunen nutzen können, um ihre Ziele für 2035 oder 2045 zu realisieren.

Auch die psychologische Dimension des Klimawandels kam nicht zu kurz: Diplom-Psychologin Stefanie Pausch thematisierte die Bedeutung der Wahrnehmung von Klimagefühlen und die Stärkung von Resilienz, um mental gesund mit der Klimakrise umgehen zu können.

Teilnehmende hatten zudem die Wahl aus acht Workshops, die Methoden zur Partizipation, digitale Werkzeuge und Suffizienzstrategien für den kommunalen Klimaschutz vermittelten. So wurde durch praxisnahe Angebote die Umsetzung in den Kommunen gefördert.

Dieses Treffen unterstreicht die wichtige Rolle engagierter Klimaschutzmanagerinnen und -manager als Impulsgeber und Netzwerker für eine nachhaltige Zukunft. Der Austausch auf Landesebene hilft, Herausforderungen zu bewältigen und innovative Lösungen zu entwickeln – gemeinsam, vernetzt und zielgerichtet.

Serielle Sanierung in Deutschland: Positive Zwischenbilanz und neue Lösungsansätze

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Serielle Sanierungen gelten als vielversprechende Methode, um Wohnquartiere effizient, kostengünstig und klimafreundlich zu modernisieren. Erste fertiggestellte Quartiere zeigen eine überwiegend positive Zwischenbilanz, auch wenn Herausforderungen bleiben – etwa bei der Gestaltung von Loggien, die Mieterwünsche und Kosteneffizienz oft gegeneinander abwägen.

Die Gewobau Erlangen ist Vorreiterin bei der Umsetzung: Rund 600 Wohneinheiten werden mit vorgefertigten Modulen erneuert. Erste Projekte in Erlangen-Bruck und Erlangen-Süd belegen, dass die Geschwindigkeit vor Ort und die spürbare Verbesserung der Energieeffizienz für Mieter klare Vorteile bieten. Kritisch sind jedoch hohe Vorplanungsaufwände und Risiken bei unerwarteten Bestandssituationen, wie etwa Asbestfunden.

Serielle Sanierung ist kein Allheilmittel, sondern ein wichtiger Baustein unter vielen. Experten schätzen, dass 20–30 Prozent der deutschen Mehrfamilienhäuser gut für diese Methode geeignet sind, vor allem jene mit gleichförmigen Baukörpern – häufig ältere Wohnsiedlungen mit hohem energetischem Sanierungsbedarf. Die Methode lohnt sich besonders bei größeren Quartieren, weil Module mehrfach genutzt werden können und so die Kosten sinken.

Besonders bei Plattenbauten zeigt sich die Methode vielversprechend. So konnte in Ludwigsfelde ein Gebäudeblock mit vorgefertigten Fassadenelementen modernisiert werden. Trotz kleinerer baulicher Schwierigkeiten blieb das Projekt im Budget. Die Kosten der seriellen Sanierung sind bisher ähnlich hoch wie bei konventionellen Verfahren – das liegt vor allem an noch zu geringen Stückzahlen und fehlendem Hochlauf im Markt.

Ein wichtiger Erfolgsfaktor ist der Wettbewerb unter Dienstleistern. Wohnungsunternehmen wie die Beamten-Wohnungs-Baugenossenschaft in Düsseldorf nutzen verschiedene Anbieter, um Optik und Technik zu optimieren und Erfahrungswerte zu erhöhen. Die Zusammenarbeit zwischen etablierten und neuen Partnern fördert die Entwicklung neuer Lösungen, beispielsweise zur Gestaltung von Loggien.

Auch Mieterkommunikation spielt eine zentrale Rolle: Trotz kürzerer Bauzeiten und geringerer Störung bleiben Baulärm und Eingriffe in Außenanlagen Herausforderungen. Transparente Information und Einbindung der Bewohner sichern Akzeptanz und Erfolg.

Das Fazit aus Experteninterviews: Serielle Sanierung birgt großes Potenzial für Zeit- und Kosteneinsparungen, aber die Integration in bestehende Betriebs- und Planungsprozesse bleibt anspruchsvoll. Engpässe beim Fachpersonal und eine begrenzte Anbieterlandschaft sind Hindernisse für die breite Anwendung. Dennoch steigen Erfahrungen und Innovationen kontinuierlich – künftig könnten serielle Sanierungen ein Standardverfahren für viele Wohnungsunternehmen werden und einen erheblichen Beitrag zur energetischen Gebäudemodernisierung leisten.

Wärmepumpe überholt Gasheizung: Verkaufszahlen und Trends 2025 in Deutschland

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Im ersten Halbjahr 2025 hat die Wärmepumpe erstmals in Deutschland die Spitzenposition unter den Heizsystemen eingenommen. Mit 139.500 installierten Anlagen entspricht das einem beeindruckenden Verkaufsplus von 55 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Gleichzeitig brach der Absatz von Gasheizungen um 41 Prozent auf 132.500 Einheiten ein. Noch drastischer fiel der Rückgang bei Ölheizungen aus – hier sank der Verkauf um 81 Prozent auf 10.500 Anlagen.

Dieser Wandel unterstreicht den zunehmenden Wunsch vieler Hausbesitzer, sich von fossilen Brennstoffen zu lösen und klimafreundliche Technologien zu nutzen. Wärmepumpen punkten besonders durch ihre Vielseitigkeit: Sie sind für viele Gebäudetypen geeignet und funktionieren auch in Bestandsgebäuden effizient. Oft genügen einzelne Dämmmaßnahmen oder der Einbau größerer Heizkörper, um den Betrieb zu optimieren. Für unsanierte Häuser bieten Hybridlösungen aus Wärmepumpe und bestehendem Heizsystem eine wirtschaftliche Übergangsmöglichkeit.

Neben ökologischen Vorteilen wirken sich Wärmepumpen auch positiv auf die deutsche Wirtschaft aus. Pro Anlage verbleiben langfristig rund 16.000 Euro mehr im Inland, da weniger Geld an ausländische Gasproduzenten fließt. Damit bleiben jährlich etwa 5 Milliarden Euro durch den Wärmepumpenzubau in Deutschland.

Trotz des starken Wachstums bleibt Deutschland im europäischen Vergleich aber noch zurück. Skandinavische Länder mit kälteren Wintern, wie Norwegen, Finnland und Schweden, führen das Feld mit deutlich höheren Wärmepumpenbeständen an.

Die aktuellen Trends zeigen klar: Erneuerbare Heizlösungen werden in Deutschland zunehmend zum Standard und bieten eine nachhaltige Alternative zu fossilen Heizsystemen.

Energetische Sanierung ohne Kostenfallen – Experten-Tipps für Eigentümer

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Viele Eigentümer wollen ihre Immobilie energetisch modernisieren, stehen dabei aber vor großen Herausforderungen: neue gesetzliche Anforderungen, unübersichtliche Förderprogramme und komplexe technische Fragestellungen sorgen schnell für Unsicherheit. Energieberater André Heid betont, dass der Schlüssel zum Erfolg in einer fundierten Bestandsaufnahme liegt. „Sanierungen scheitern selten an der Technik, sondern fast immer an fehlender Analyse im Vorfeld“, erklärt er.

Ohne eine präzise Erfassung des Ist-Zustands ist jede Sanierung ein Blindflug. Das Team der Heid Immobilien GmbH setzt deshalb auf individuelle und neutrale Vor-Ort-Analysen durch zertifizierte Sachverständige. Dabei werden alle wichtigen Aspekte – von der Bausubstanz über die Haustechnik bis zur energetischen Ausgangslage – objektiv bewertet. Auf dieser Basis werden maßgeschneiderte Sanierungskonzepte entwickelt, die technisch und wirtschaftlich sinnvoll sind.

Ein weiterer häufiger Fehler ist die isolierte Umsetzung einzelner Maßnahmen. Viele starten etwa mit dem Heizungstausch, bevor der Energiebedarf des Gebäudes durch Dämmung oder Fenstertausch reduziert wurde. Das führt oft zu überdimensionierter Technik und erhöhten Kosten. Daher empfiehlt André Heid die Arbeit mit einem individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP), der alle Schritte sinnvoll koordiniert, die Reihenfolge der Maßnahmen definiert und als Grundlage für Förderanträge dient.

Auch das Thema Fördermittel ist komplex: Viele Zuschüsse werden nicht ausgeschöpft oder scheitern an Formalitäten. Heids Team entwickelt deshalb für jeden Kunden eine individuelle Förderstrategie, die bundesweite Programme ebenso berücksichtigt wie kommunale Zuschüsse. Das Ziel: bis zu 50 Prozent Zuschuss auf die Beratung und bis zu 45 Prozent Förderung bei Heizungsanlagen, kombiniert mit Tilgungszuschüssen.

Das Fazit lautet: Wer seine energetische Sanierung als System plant, auf fundierte Analysen setzt und Fördermittel strategisch nutzt, vermeidet Kostenfallen, steigert den Immobilienwert und handelt nachhaltig.

Wenn Du Deine Immobilie zukunftsfähig machen möchtest, lohnt sich eine neutrale Betrachtung zum Beispiel mit unserem Tool vreed.INSIGHT – bundesweit und individuell.

Studie zeigt: CO2-Emissionen beeinflussen Immobilienpreise – bis zu 4,7 % Aufschlag für effiziente Gebäude

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Eine aktuelle Studie von Wüest Partner hat erstmals empirisch nachgewiesen, wie sehr der CO2-Ausstoß eines Gebäudes den Marktwert beeinflusst. Untersucht wurden 766 Immobilien-Transaktionen bei Mehrfamilienhäusern in Berlin zwischen 2022 und 2025. Dabei wurde der Energiebedarf ermittelt und die CO2-Emissionen simuliert. Faktoren wie Lage, Baujahr, Zustand, Zinsniveau und Mietniveau wurden für eine genaue Analyse berücksichtigt.

Das Ergebnis: Energieeffiziente Immobilien erzielen einen Wertaufschlag von bis zu 4,7 Prozent im Vergleich zum Median, während emissionsintensive Gebäude Preisabschläge hinnehmen müssen. Konkret führt jede zusätzliche Emission von einem Kilogramm CO2 pro Quadratmeter und Jahr zu einem durchschnittlichen Preisabschlag von rund zwei Euro pro Quadratmeter. Bei einem Median-Kaufpreis von etwa 2.672 Euro pro Quadratmeter sind das signifikante Wertunterschiede.

Besonders deutlich wird der Zusammenhang durch eine Betrachtung der Energieeffizienzklassen. Gebäude der höchsten Effizienzklasse A erzielen die besten Preise, während die mittleren Klassen C bis G einen ähnlichen Wertbereich aufweisen. Auffällig sind jedoch Ausreißer in der schwächsten Klasse H, wo historische Altbauten mit einzigartiger Architektur trotz hoher Emissionen Spitzenpreise erreichen.

Auch der Bauzeitraum spielt eine Rolle: Altbauten von 1900 bis 1925 weisen vergleichsweise homogene CO2-Emissionen auf, Neubauten ab 2000 deutlich niedrigere Werte. Gebäude aus der Mitte des 20. Jahrhunderts zeigen einen großen Emissionsbereich, was auf unterschiedliche Sanierungsstände hinweist.

Die Studie unterstreicht den steigenden Stellenwert von CO2-Emissionen als Werttreiber in der Immobilienbewertung. Angesichts wachsender Energiekosten, gesetzlicher Vorgaben und der zunehmenden Bedeutung von ESG-Kriterien erhöht sich der Druck, ineffiziente Gebäude zu sanieren. Gleichzeitig lassen sich durch energetische Modernisierungen Wertsteigerungen erzielen, was den Business Case für Sanierungen stärkt.

Hier gehts zur Studie.

Wie ESG-Prinzipien die österreichische Immobilienbranche nachhaltig transformieren

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In der österreichischen Immobilienbranche spielt die Integration von ESG-Kriterien (Environmental, Social, Governance) eine immer zentralere Rolle bei Investitionsentscheidungen. Beim 3. ESG Talk an der FH Wien trafen sich Experten aus unterschiedlichen Bereichen, um aktuelle Herausforderungen und innovative Lösungsansätze in der nachhaltigen Immobilienentwicklung zu diskutieren.

Gerald Beck von der Bundesimmobiliengesellschaft betonte die ganzheitliche Bedeutung von Nachhaltigkeit: Sie ist heute kein isolierter Faktor mehr, sondern prägt sämtliche Unternehmensbereiche und erfordert ein Umdenken auf allen Ebenen. Dabei hebt er kritisch hervor, dass viele Unternehmen zwar Nachhaltigkeit kommunizieren, die tatsächliche Umsetzung jedoch oft noch hinter den Ansprüchen zurückbleibt. Die Bundesimmobiliengesellschaft setzt hier Maßstäbe, indem sie einen flächendeckenden und echten Ansatz verfolgt, der über reines Greenwashing hinausgeht.

Peter Engert von der ÖGNI fokussierte auf die transformative Kraft nachhaltiger Finanzierungsmodelle. Für ihn ist es essenziell, dass Finanzierung nicht nur ökologische, sondern auch soziale Aspekte berücksichtigt – etwa indem Betriebskosten für Mieter reduziert werden. Er plädierte dafür, über reine Regulatorik hinauszugehen und nachhaltige Immobilienentwicklung stets mit Blick auf die Menschen zu gestalten.

Auch die Ausbildung spielt eine wichtige Rolle: Klemens Braunisch von der FH Wien erläuterte, dass Nachhaltigkeitsthemen verstärkt in die Curricula integriert werden. Die Studierenden erfahren dadurch frühzeitig, wie entscheidend nachhaltiges Bauen und Wirtschaften für ihre zukünftige Arbeit sind.

Von Seiten der Finanzwirtschaft zeigte sich bei der Raiffeisen Bank International, wie ESG Investing traditionelle Finanzierungsmethoden erweitert. Eva-Maria Hammerschmid und Klaus Michal berichteten von der engen Zusammenarbeit verschiedener Teams, um nachhaltige Immobilienprojekte zu fördern. Dabei verfolgen sie das Ziel, nicht nur Kunden bei der Erreichung nachhaltiger Ziele zu unterstützen, sondern auch die eigenen CO2-Emissionen ausfinanzierter Projekte zu reduzieren – ein gemeinsamer Prozess.

Ein innovativer Ansatz bei der Dekarbonisierung ist die Modulbauweise, die Raphael Lughammer von der LZH Group vorstellte. Besonders wirtschaftlich lohnt sich diese Bauform bei größeren Projekten. Zugleich betonte Lughammer die Wichtigkeit, Fehler als Lernchancen zu sehen und die Offenheit der jüngeren Generation als Schlüssel zur Weiterentwicklung nachhaltiger Bauweisen.

Zentral ist zudem der interdisziplinäre Austausch: Verschiedene Perspektiven zusammenzuführen, eröffnet neue Lösungsräume und fördert die Entwicklung zukunftsfähiger Strategien.

Die Implementierung von Green Building Standards erfordert neben technischen Innovationen auch eine positive Fehlerkultur und kontinuierliche Lernbereitschaft. Die FH Wien als Veranstaltungsort zeigte eindrucksvoll, wie Forschung und Praxis Hand in Hand gehen, um nachhaltige Immobilienkonzepte voranzubringen.

Fazit:
Der ESG Talk verdeutlicht, dass die österreichische Immobilienbranche Nachhaltigkeit ernst nimmt und aktiv innovative Wege sucht, um ökologische, ökonomische und soziale Herausforderungen ganzheitlich zu meistern. ESG-Prinzipien sind längst keine Zukunftsvision mehr, sondern gelebte Realität, die die Branche transformiert und neue Chancen eröffnet.

Wohnungsmangel in Deutschland: Warum viele an den Neubauzielen der Regierung zweifeln

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Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass ein Großteil der Deutschen skeptisch ist, ob die Bundesregierung den angespannten Wohnungsmangel in den kommenden fünf Jahren bewältigen kann. 76 % der Befragten zweifeln daran, dass die Politik ihre selbst gesteckten Ziele beim Neubau von bezahlbarem Wohnraum erreichen wird – ein klares Zeichen für die Enttäuschung in der Bevölkerung.

Die Regierungskoalition hat mit dem sogenannten „Bauturbo“ große Anstrengungen angekündigt, um den Wohnungsmarkt zu entlasten. Doch trotz dieser Initiativen ist die Stimmung pessimistisch: Sechs von zehn Deutschen erwarten keine Entspannung des Wohnungsmangels in den nächsten Jahren. Nur etwa ein Viertel blickt zuversichtlich auf die Wohnraumentwicklung.

Besonders besorgniserregend ist, dass 42 % der Befragten angeben, die allgemeine Wohnsituation werde sich innerhalb der nächsten zwölf Monate verschlechtern. Fast die Hälfte glaubt, dass sie unverändert bleiben wird – es herrscht also wenig Hoffnung auf kurzfristige Besserung.

Ein Lichtblick ist, dass fast ein Drittel der Befragten der Regierung zumindest zutraut, Bau-, Planungs- und Umweltvorschriften zu vereinfachen – was als notwendiger Schritt angesehen wird, um Neubauten schneller voranzutreiben. Auch die Regulierung von Mietpreissteigerungen in Ballungsgebieten und die Bekämpfung von Leerstand sowie die Steigerung der Wohneigentumsquote werden als wichtige Maßnahmen eingeschätzt.

Die Umfrage zeigt außerdem, dass die Kosten für energetische Sanierungen ein entscheidender Faktor für steigende Mieten sind. Mehr als 80 % der Befragten erwarten, dass die Mietpreise in ihrer Region weiterhin steigen, unabhängig von politischen Maßnahmen. Zudem halten 80 % Wohneigentum für die Mehrheit der Bevölkerung weiterhin für unbezahlbar.

Besonders jüngere Menschen und Familien mit Kindern haben mehr Vertrauen in die Effektivität der Regierungsmaßnahmen. Dies zeigt, dass mit gezielten Weichenstellungen langfristige positive Effekte erzielt werden könnten.

Fazit: Obwohl die Bundesregierung mit dem „Bauturbo“ den Wohnungsbau ankurbeln will, sind die Mehrzahl der Deutschen skeptisch, dass dieses Ziel in den nächsten fünf Jahren erreichbar ist. Die Herausforderung bleibt groß, vor allem angesichts weiter steigender Mietkosten durch notwendige Sanierungen.

Kostenloses Herbstseminar 2025: Energieeffiziente Sanierung zwischen Klima und Kosten

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Im Herbst 2025 hast Du als Architekt, Fachplaner oder Energieberater wieder die Gelegenheit, Dich kostenlos bei den Herbstseminaren von inVENTer weiterzubilden. Diese Fortbildungen bieten Dir eine perfekte Mischung aus aktuellem Fachwissen und praxisnahen Lösungen rund um energieeffizientes und klimafreundliches Bauen.

Unter dem Motto „Praxis trifft Planung: Sanierung im Spagat zwischen Klima und Kosten“ vermittelt Joachim Schrader von der Werkgemeinschaft BAUEN + ENERGIE wertvolle Einblicke in effektive Sanierungsstrategien. Dabei lernst Du, wie Du Sanierungen kosteneffizient und energieoptimiert planen kannst – inklusive realistischer Kostenkalkulationen und Einbeziehung der staatlichen Förderprogramme.

Die Seminare sind ganztägig von 9:00 bis 16:00 Uhr strukturiert und gliedern sich in drei spannende Abschnitte:
1. Ein Referenzprojekt, das zeigt, wie man trotz Denkmalschutz ein KfW 55-Effizienzhaus errichten kann und wie moderne Haustechnik zu maximalen Förderungen führt.
2. Ein Exkurs in den Ausstellungsbereich, der das Zusammenspiel von Infrarotheizung und Lüftung mit Wärmerückgewinnung veranschaulicht – ergänzt durch ein gemeinsames Mittagessen.
3. Fokus auf serielle Sanierung und die Bedeutung von Lüftungssystemen mit Wärmerückgewinnung, mit der Du bis zu zwei Drittel Heizkosten einsparen kannst.

Diese Seminare sind offiziell bei den Architektenkammern und der Deutschen Energie-Agentur (dena) registriert, sodass Du bis zu acht Fortbildungspunkte sammeln kannst. Nutze die Gelegenheit, um Deine Projekte noch effizienter zu planen und mit dem Wissen um die aktuellen KfW-Förderprogramme finanziell zu profitieren.

Mit den kostenlosen Herbstseminaren 2025 von inVENTer kannst Du aktiv zur Planung klimafreundlicher Bauprojekte beitragen und dabei gleichzeitig finanzielle und energetische Vorteile für Deine Sanierungsvorhaben sichern.

Wann & Wo:

28.Okober

Jena

Ad hoc Arena

04.November

Jena

inVENTer-Standort Stelle

11.November

Esslingen

Leonardo Hotel

12.November

Marktoberdorf

Hotel Weitblick

Mehr Informationen und Anmeldung unter: https://www.inventer.de/kurse/lueftungsschule/seminare/

Serielle Sanierungen als Schlüssel zur schnellen Wärmewende in Deutschland – BEG-Bonus und Nachfrage im Fokus

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Die serielle Sanierung erlebt in Deutschland einen deutlichen Aufschwung. Im Rahmen der Bundesförderung effiziente Gebäude (BEG) wurde 2023/24 jede sechste energetische Sanierung auf den Standard Effizienzhaus 40 oder 55 als serielle Sanierung beantragt. Bezogen auf einzelne Wohneinheiten im ersten Quartal 2024 liegt der Anteil sogar bei jeder vierten Wohnung. Dieser enorme Zuwachs ist auf einen seit Anfang 2023 eingeführten BEG-Bonus zurückzuführen, der serielle Sanierungen besonders fördert. Vor dieser Bonusregelung machten serielle Sanierungen lediglich weniger als zwei Prozent aus und beschränkten sich meist auf Pilotprojekte.

Corinna Enders, Vorstand der Deutschen Energie-Agentur (dena), betont, dass serielle Sanierung ein bedeutender Baustein für die Wärmewende darstellt. Der BEG-Bonus fungiert als starker Anreiz und ermöglicht es, die innovativen serielle Sanierungslösungen wirtschaftlich umzusetzen. Diese Lösungen basieren auf digitaler Planung, Vorfertigung von Fassaden- und Dachelementen inklusive Photovoltaik-Modulen sowie standardisierten Prozessen. Dadurch kann eine größere Anzahl von Gebäuden schneller und effizienter auf einen klimaneutralen NetZero-Standard gebracht werden.

Um die Klimaziele bis 2045 zu erreichen, ist eine breite und schnelle energetische Modernisierung des Gebäudebestands essentiell. Serielle Sanierung kombiniert neueste Technologien und Fertigungsmethoden, um diesen Prozess zu beschleunigen und die Energiewende im Gebäudesektor voranzutreiben.

Der BEG-Bonus gewährt eine Förderung von 15 Prozent durch zinsvergünstigte Kredite von bis zu 150.000 Euro pro Wohneinheit, die bis zu zwei Prozentpunkte unter marktüblichen Zinssätzen liegen. Hinzu kommen Tilgungszuschüsse, die in manchen Fällen eine Gesamtförderung von bis zu 45 Prozent oder etwa 67.000 Euro pro Wohneinheit erreichen können. Voraussetzung ist der Nachweis, dass der Sanierungsstandard Effizienzhaus 55 oder 40 erfüllt wird.

Serielle Sanierungen sind damit nicht nur schnell und effizient, sondern auch wirtschaftlich attraktiv. Die Förderung fördert die Marktdurchdringung und unterstützt neue Akteure in der Branche, belastbare Konzepte zu entwickeln und für größere Portfolios zu skalieren. Durch diese gebündelten Anstrengungen kann die Transformation zum klimaneutralen Gebäudebestand deutlich beschleunigt werden.