Ökologisches Bauen ist längst mehr als ein Nischenthema. Immer mehr Bauherren, Handwerksbetriebe und Investoren erkennen die Vorteile von natürlichen Baustoffen, nicht nur für die Umwelt, sondern auch für die Wirtschaftlichkeit.
In einem ausführlichen Interview spricht Rene Kruzik, Gründer von WbKR-Consulting in Österreich, über seine Erfahrungen, aktuelle Projekte und die Zukunft des Bauens mit Holz, Stroh und Lehm.
Von der Wirtschaftsberatung zum ökologischen Bau
Rene Kruzik gründete WbKR-Consulting 2003 zunächst als Wirtschaftsberatungsagentur. Über die Jahre verlagerte sich der Fokus immer mehr auf ganzheitliche Vertriebs- und Kooperationsprojekte. 2016 begann der Einstieg in den ökologischen Bau, ausgelöst durch die persönliche Suche nach Wohnraum und die Entdeckung des Modulbaus aus Holz.
Über Kontakte zu Produzenten lernte Kruzik die Vorteile von Strohdämmung kennen und integrierte sie ins Portfolio.
Der Umstieg auf 100 % ökologische Materialien
Nach dem Markteinbruch im Immobilienbereich 2023/24 entschied sich Kruzik, den Kurs konsequent auf Holz, Stroh und Lehm auszurichten. Diese Materialien sind nicht nur nachhaltig, sondern bieten auch in Sachen Energieeffizienz und Raumklima klare Vorteile.
Besonders innovativ:
- Lopas GmbH: Fassaden für Gebäude bis 32 Meter Höhe, ohne Brandhemmer. (Webseite Lopas GmbH)
- CEPA-Solutions: Fassadensysteme, die heizen und kühlen können. (Webseite CEPA-Solutions)
- iStraw: Hochverdichtete Strohdämmplatten, sogar für Hochhausprojekte geeignet. (Webseite iStraw)
Serielles Sanieren – nachhaltig und wirtschaftlich
Ein Schwerpunkt von WbKR-Consult ist die serielle Sanierung. Statt aufwändiger Innenarbeiten wie Estrichentfernung und Rohrverlegung werden komplette Fassadenelemente vorgefertigt und vor Ort montiert.
Das spart Zeit, reduziert Kosten und ermöglicht es, Gebäude auf den neuesten energetischen Stand zu bringen – ohne die Bewohner monatelang zu beeinträchtigen.
Kreislauffähigkeit und regionale Produktion
Ein weiterer Fokus liegt auf der Kreislaufwirtschaft:
- Sortenreine Baustoffe, die sich leicht trennen, recyceln oder sogar kompostieren lassen.
- Dezentrale Produktion vor Ort, um Transportwege zu reduzieren und lokale Betriebe einzubinden.
Kruzik arbeitet eng mit Handwerksbetrieben zusammen und sucht gezielt Partner, die in ihrer Region Projekte umsetzen können.
Vorteile von Stroh, Holz und Lehm
- Hervorragende Dämmwirkung: Hohe Wärmespeicherfähigkeit, im Sommer kühl, im Winter warm.
- Feuchtigkeitsregulierung: Lehm nimmt überschüssige Feuchtigkeit auf und gibt sie wieder ab, ohne Schimmelgefahr.
- Brandschutz: Verdichtetes Stroh brennt extrem schwer.
- Wirtschaftlichkeit: Geringere Betriebskosten durch Energieeinsparung, oft Amortisation in wenigen Jahren.
- Entsorgung: Naturmaterialien lassen sich wiederverwenden oder gefahrlos in den natürlichen Kreislauf zurückführen.
Praxisprojekte und Referenzen
Zu den umgesetzten oder geplanten Projekten zählen:
- Ein Hotel in Niederösterreich aus Holz, Stroh und Lehm, mit hervorragendem Raumklima.
- Sozialer Wohnbau in Wien mit serieller Sanierung und Strohdämmung.
- Hochhausfassaden mit iStraw-Platten, unter anderem am Edge-Tower in Berlin.
- Mehrere Hundert Einfamilienhäuser mit Strohdämmung in Österreich und Deutschland.
Schulungen und Partnerprogramm für Handwerker
Ab Herbst starten in Wien die ersten Schulungen und Workshops für interessierte Betriebe. Ziel:
- Know-how zu ökologischen Bauweisen vermitteln
- Handwerksbetriebe in das Partnernetzwerk integrieren
- Regionale Produktion und Umsetzung fördern
Fazit: Ökologisches Bauen ist jetzt
Das Interview mit Rene Kruzik zeigt: Nachhaltiges Bauen ist längst nicht mehr nur Idealismus, es ist eine praxisnahe, wirtschaftlich sinnvolle Antwort auf steigende Energiepreise, Klimaschutzanforderungen und den Wunsch nach gesundem Wohnen.
📺 Das ganze Interview ansehen:
📩 Kontakt zu WBK Consult: Rene Kruzik


