Im ersten Halbjahr 2025 wurde in Deutschland und vielen weiteren europäischen Ländern so viel Solarstrom erzeugt wie nie zuvor. Gleichzeitig sank die Stromerzeugung aus Windenergie, wodurch der Anteil erneuerbarer Energien an der öffentlichen Nettostromerzeugung in Deutschland mit 60,9 % etwas unter dem Vorjahreswert von 65,1 % blieb.
Die Windenergie lieferte in Deutschland 60,3 Terawattstunden Strom – 6 Prozentpunkte weniger als im ersten Halbjahr 2024. Prof. Bruno Burger vom Fraunhofer ISE erklärt, dass dies auf geringere Windverhältnisse zurückzuführen ist. Die Sonnenenergie hingegen legte deutlich zu: Photovoltaikanlagen speisten 40,0 Terawattstunden ein, ein Plus von 30 % gegenüber dem Vorjahr. Auch andere europäische Länder verzeichneten deutliche Zuwächse bei der Solarstromerzeugung, zum Beispiel Frankreich (15,1 TWh), Belgien (5,6 TWh), Dänemark (2,3 TWh) und Polen (10,3 TWh). Insgesamt stieg die solare Stromproduktion in der EU um 16 % im Vergleich zum ersten Halbjahr 2024.
Bei den Stromflüssen zeigt sich, dass Deutschland 7,7 Terawattstunden Strom importierte, hauptsächlich aus Skandinavien, Frankreich, der Schweiz, Belgien und den Niederlanden, wo aufgrund von Wind- und Wasserkraft günstige Preise herrschen. Im Gegenzug exportierte Deutschland Strom an Nachbarländer wie Österreich und Polen.
Die Börsenstrompreise haben sich nach einem Rückgang in den Vorjahren wieder leicht erhöht. Der durchschnittliche Preis lag im ersten Halbjahr 2025 bei 86,64 Euro pro Megawattstunde, wobei die Preise im Frühsommer besonders niedrig waren. Für Neukunden in Deutschland sind die Strompreise im Juni 2025 mit 27 Cent pro Kilowattstunde auf ein Niveau gefallen, das zuletzt im Sommer 2021 erreicht wurde. Die Gaspreise stiegen hingegen an, ebenso die Kosten für CO2-Emissionszertifikate um 11 % gegenüber dem Vorjahr.
Diese Entwicklungen unterstreichen die dynamische Veränderung im Energiemarkt und zeigen die wachsende Bedeutung nachhaltiger Energiequellen wie der Photovoltaik für die Energieversorgung in Deutschland und Europa.