Impact Investing gewinnt in der Immobilienwirtschaft immer mehr an Bedeutung und rückt das oft vernachlässigte soziale „S“ bei ESG-Kriterien (Environmental, Social, Governance) stärker in den Fokus. Doch was bedeutet Impact Investing genau, und wie lässt sich der soziale Einfluss von Immobilieninvestitionen messbar machen?
Isabella Chacón Troidl, CEO bei BNP Paribas Real Estate Investment Management Germany, erläutert: Social Impact Investing zielt darauf ab, in Immobilien und Fonds zu investieren, die neben finanziellen Renditen positive gesellschaftliche und ökologische Wirkungen erzeugen. Dabei geht es etwa um die Förderung von Bildungs- und Gesundheitsprojekten, Schaffung von bezahlbarem Wohnraum oder Ausbau erneuerbarer Energien. Allerdings fehlen bislang etablierte Standards in der Branche, weshalb aktuell Leitfäden entwickelt werden, die Kriterien und Voraussetzungen für Social Impact Investments festlegen.
Während Umweltschutz im Immobiliensektor bereits als unverzichtbar gilt, steckt die soziale Komponente noch in den Kinderschuhen. Um das „S“ als festen Bestandteil zu etablieren, braucht es ein Umdenken und harte Arbeit von allen Akteuren. Eine große Herausforderung liegt darin, die soziale Rendite transparent, vergleichbar und messbar zu machen. Hier greifen Instrumente wie die Sustainable Development Goals (SDG) der Vereinten Nationen und die kommende soziale Taxonomie der EU-Kommission. Zusätzlich fördert die Social Impact Investing-Initiative 2.0 des Instituts für Corporate Governance eine empirisch fundierte Bewertung, um Social Impact in Zahlen greifbar zu machen und in der Praxis zu verankern.
Impact Investing betrifft alle Immobilienarten – vom Pflegeheim bis hin zu gemischt genutzten Gesundheitsimmobilien. Ein Beispiel für nachhaltige Investitionen ist der „European Impact Property Fund“ von BNP Paribas Real Estate Investment Management, der den CO2-Ausstoß seiner Immobilien innerhalb von zehn Jahren deutlich reduzieren will und gleichzeitig soziale Kriterien erfüllt. Auch Wohnprojekte, die bezahlbaren Wohnraum schaffen und soziale Standards fördern, sind Teil der Strategie.
Fazit: Impact Investing ist mehr als ein Trend – es ist ein Weg, die Immobilienbranche nachhaltig zu transformieren, gesellschaftliche Herausforderungen zu adressieren und gleichzeitig wirtschaftlich erfolgreich zu sein. Wenn Du in Immobilien investieren möchtest, solltest Du den sozialen Impact aktiv mitdenken und auf transparente Messmethoden setzen.